Workshops und Trainings für Improgruppen

Es ist mir eine große Herzensangelegenheit, improvisiertes Theater als eigenständige Kunstform weiter zu entwickeln. Ein großer Teil dieser Arbeit besteht darin, zum einen selbst neugierig zu bleiben und von möglichst vielen Quellen und Disziplinen zu lernen. Zum anderen gebe ich meinen aktuellen Wissensstand gerne an interessierte Improtheater-Ensembles und -Schauspieler weiter.

Ich gebe regelmäßig Workshops zum Improvisationstheater in meiner Heimatstadt Würzburg, bin aber auch viel in ganz Deutschland, Europa und weltweit unterwegs, um Gruppen zu trainieren und Workshops zu geben. Da Lernen immer ein individueller Prozess ist, sind die Workshopthemen Vorschläge und Inspirationen. Ich stelle mich thematisch auf die Wünsche und Bedürfnisse meiner Workshopteilnehmer ein.


Zu folgenden Themen und Inhalten habe ich unter anderem bereits Workshops gegeben:

Das bin ich

Improvisiertes Theater ist persönlich. Es ist direkt. Es hat mit mir zu tun -  mit meinem Körper, meiner Stimme, meinen Meinungen, meiner Form mich auszudrücken, meinen Schwächen, meinen Stärken... denn alles, was mir letztlich auf der Bühne zur Verfügung steht, das bin ICH. Und alle Information, die mein Partner mir gibt, wird durch das, was ich selbst mitbringe, gefiltert. Doch selten stellen wir uns dem, was wirklich da ist. Was so nah ist, bringt automatisch Schutzmechanismen auf den Plan. Wir spielen Emotionen, statt uns zu erinnern, wie es war, sie tatsächlich zu fühlen. Wir machen Witze, wo ein einfaches Statement zu viel über uns als Menschen verraten hätte. Doch Authentizität bedeutet Verletzlichkeit. Nur wenn wir unsere Möglichkeiten, unsere Ideen, unsere Lebenswelt, unseren Körper, unsere Impulse uneingeschränkt bejahen, dann wird wirklich kreativer und wahrhaftiger Ausdruck möglich.

 

Nadine Antler nimmt mit ihrer ehrlichen und liebevollen Art die Teilnehmer einzeln unter die Lupe. Wo ahmen wir den Ausdruck eines anderen Spielers nur nach, anstelle zu uns selbst 100% ja zu sagen? Wo erzählen wir Geschichten, die gut funktionieren, anstelle an unsere eigene Lebenswelt und unsere eigene Inspiration anzuknüpfen? Und wie gelingt die schwierige Balance zwischen gutem Handwerk und eigenem Ausdruck, sodass Theater auf hohem Niveau entsteht, das uns selbst wirklich entspricht? 

Durch die vierte Wand - Moderation und Publikumskontakt

In diesem Workshop dreht sich alles um die Verbindung zum Publikum. Wir werden daran arbeiten, eine Show zu schaffen, die MIT statt VOR dem Publikum passiert. Wir werden erforschen, wie man in Kontakt gehen kann, ohne aufdringlich zu sein, wie man eine warme Atmosphäre schafft, die Erlaubnis zur Mitwirkung in einem sicheren Rahmen gibt. Und wenn dies geschafft ist, wie hält man dann die Interaktion lebendig? An diesen Fähigkeiten sowie an unserer Haltung und unsere Moderation werden wir mit zahlreichen Übungen aus der Clownsarbeit, dem Moderationstraining und dem Improvisationstheater arbeiten.

Make the audience care

Das Publikum sieht die Charaktere, die wir spielen. Manchmal treten wir jedoch aus dem Moment heraus. Ganz wie beim Spiel von Kindern kommentieren wir dann die Momente, die unsere Charaktere schaffen und erlauben dem Publikum uns - die Schauspieler - hinter den Charakteren zu sehen. Aber wenn wir zu viel von uns zeigen, dann kann das Einlassen auf unsere Charaktere und unsere Story leiden. Wenn persönliches Kommentieren und ironische Distanz eine Krücke werden, um wirkliches Einlassen und Verletzlichkeit zu vermeiden, dann zeigen wir nicht genug Respekt gegenüber unserer Geschichte. Warum sollte das Publikum sich dann für unsere Geschichte, die Beziehungen und den Ausgang der Story interessieren?

Schauspiel ist Momente auf der Bühne zu leben. In diesem Workshop geht es darum, Momente wahrhaft zu (er)leben, dabei eine Verbindung zur Lebenswelt des Publikums zu schaffen, ohne dass alles bedeutungsschwer wird. Wie kann ich im Kleinen die großen Themen entdecken, die jeden von uns betreffen und diese ehrlich aber unterhaltsam auf die Bühne bringen?

Es geht nie um den Kuchen

Beziehungen und Stories in Szenen

Wenn wir improvisiertes Theater anschauen, dann sehen wir eine Szenen, die spontan entstehen. Die meisten sind lustig, manche haben Inhalt, der tiefer geht. Aber wenige bleiben tatsächlich, berühren uns und sprechen zu uns. Manchmal sind wir in der Mitte einer Szene und stellen fest, dass wir stecken geblieben sind, aber wir wissen nicht, wie es weiter geht und was es braucht, um die Szene stärker zu machen.

In diesem Workshop wird der Fokus darauf liegen, unsere Szenenarbeit fesselnder zu machen, indem wir starke Beziehungen finden und diese unsere Geschichten lenken zu lassen. Nadine wird uns zeigen, wie wir diese spielen können, so dass das Publikum in die Geschichte hineingezogen wird. Anstelle Szenen voller langweiliger Dialoge und trivialer Probleme zu spielen, werden wir in eine Welt voll von Wut und Schmerz, von Liebe und Glück, Hoffnung und Verzweiflung eintauchen. Wie wir starke Beziehungen finden, wie wir den Einsatz erhöhen und wer den Kuchen schließlich essen wird, alle das wird Nadine Antler uns zeigen.

Die Collage

Erforschung eines künstlerischen Prinzips

Die Collage bringt Zeit und Raum, Nähe und Weite, das Bekannte und das Unbekannte, Wissen und Erfahren, Fiktion und Realität zusammen, um ein neues Abbild von Wirklichkeit zu schaffen. Im Improtheater kommen natürlich Elemente wie Einmaligkeit, Bewegung und Interaktion dazu, aber das Prinzip ist das gleiche. Mir ist bewusst, dass der Begriff „Collage“ mitunter für Werke Pate stehen muss, in der keine Linie, kein Konzept ersichtlich ist, somit auch negative Konnotationen mit sich führt. Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass die Collage die Kraft hat, neue Sehgewohnheiten zu schaffen und ein Ereignis in seinen verschiedenen Facetten zu illustrieren und wider zu geben. In diesem Workshop werden wir uns deshalb stärker mit ihr und denen sich daraus ergebenden Fragestellungen beschäftigen.

Die Archillesferse

Als Improspieler bringen wir unsere gesamte Persönlichkeit und unseren Körper auf die Bühne. Das ist das Material, aus dem wir schöpfen. Wir kennen (meistens) die Fallen, in die wir versucht sind zu treten und ebenso was die Fähigkeiten sind, die es uns erlauben, auf der Bühne zu glänzen. Nadine Antler arbeitet in diesem Workshop mit jedem einzelnen Teilnehmer an dessen Stärken und Schwächen, legt den Finger in die Wunden und versucht, die persönliche Archillesferse zu stärken, um das Potential zu entdecken und zu vergrößern, das wir auf die Bühne bringen.

Verantwortung, Kontrolle, Loslassen

Es gibt diese perfekten Momente auf der Bühne, in denen einfach alles stimmt. Das Publikum ist glänzend unterhalten, die Mitspieler sind inspiriert , man selbst fühlt sich bestens connected, die Story liegt klar vor einem und entwickelt sich spielerisch aus dem Miteinander. Doch leider sind diese Momente die Ausnahme. Mal bedankt sich das Publikum nach der Show für einen wunderbaren Abend, während ein Teil des Ensembles nur negative Momente in Erinnerung behalten hat. Mal fühlt man sich selber inspiriert, verliert aber die Mitspieler auf dem Weg oder alle stürzen sich mit Begeisterung in die Geschichte und füttern diese mit immer mehr Fakten, so dass am Schluss jeder den Überblick und das Interesse verloren hat.
  Szenerien wie diese kennt jeder, der schon auf der Bühne gestanden hat. Und so tun wir unser Bestes, um Probleme zu beheben, fühlen uns verantwortlich für das Publikum, für unsere Mitspieler, für die Story, den Ruf des Improtheaters als Kunstform und nicht zuletzt für unsere eigene Inspiration. Und dieses Verantwortungsgefühl ist notwendig, schlägt aber oft um in reines Kontrollieren durch einzelne.

Wie kann ich mich auf der Bühne verantwortlich fühlen, ohne totale Kontrolle auszuüben? Wo muss ich persönlich loslassen? Wo bin ich gefragt, lose Enden zusammen zu fügen? Und wann kann die Geschichte auch mal geopfert werden? Wo muss ich meinem Partner mehr geben? Wie finde ich die Balance, zwischen der Leichtigkeit, im Moment und bei meinem Partner zu sein und der Verantwortung für die Story? Wie viel Verantwortung habe ich, meinen Partner gut aussehen zu lassen? Wenn mein Partner schwächer ist als ich, keine Entscheidungen trifft, wie kann ich die Szene voran treiben, ohne die komplette Kontrolle zu übernehmen?

Mit den Fragen, die euch am meisten auf der Seele brennen, werden wir uns im Workshop beschäftigen und das Spannungsfeld Verantwortung, Kontrolle und Loslassen untersuchen. Wir werden uns mit Korrekturspielen und speziellen Formaten beschäftigen, die Probleme in eurer Gruppe beheben können. Es wird viel direktes Feedback geben und vor allem werden wir viele Szenen spielen und viel Spaß haben.

Biografie auf der Bühne

Je besser wir die Kunst des Storytelling beherrschen, um so mehr lernen wir, das Publikum in die Reise unserer Charakter einzubeziehen. Aber oft fehlt trotzdem etwas. Die Geschichte ist perfekt, alles war am richtigen Ort, trotzdem gibt kein Leuchten, nichts, was das Publikum am Ende des Abends mit nach Hause nimmt. Um mehr Tiefe zu erreichen, müssen wir an das Leben unser Publikums anknüpfen. Großes Theater ist immer schon ein Spiegel unseres Lebens gewesen, unserer Erwartungen, Ängste, unserer Hoffnungen, Ziele und Zweifel.

Wir haben die gleichen Erwartungen, Ängste und Ziele wie das Publikum. Wenn wir diese auf die Bühne bringen, begeben wir uns in das Risiko, unsere Verteidigungsmechaniken aufzugeben, aber wir werden mit einer tieferen Verbindung zum Publikum belohnt. In diesem Workshop werden wir uns mit dem Handwerkszeug beschäftigen, das uns dort hin bringen kann.

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Während die deutsche Theaterszene mit Rimini Protokoll und She She Pop den neuen Realismus feiert, in dem die Themen des einzelnen abseits von Hollywood-Kino und Fernsehfilm auf die Bühne gebracht werden, beschäftigt sich das deutsche Improtheater vor allem mit dem klassischen Storytelling. Doch wie gut auch immer eine Geschichte erzählt wird, so stellt sich doch letztendlich immer die Frage, wo sie an die eigene Geschichte des Zuschauers, dessen Erlebnisse und Lebenswelt anknüpft. In diesem Workshop sollen Ideen und Prinzipien des biografischen Theaters für die Impro-Bühne adaptiert werden.

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Wenn wir mit dem Publikum und unseren Mitspielern Erinnerungen aus unserem Leben teilen, dann können diese Geschichten auf einer Ebene berühren, wie es erdachte Geschichten nicht oder nur äußerst selten vermögen. Gleichfalls stellen sie jedoch die Improtheaterspieler vor die schwere Aufgabe, diese Erlebnisse in Szenen einzubetten, die neue Perspektiven und Zugänge auf das Erlebte eröffnen, ohne es schlicht zu illustrieren. Gleichzeitig gilt es auch noch, der Erinnerung gerecht zu werden. Wenn dieses schwierige Kunststück jedoch gelingt, dann gehen Fiktion und wahrhaft Erlebtes eine Synthese ein, die ein Theatererlebnis der besonders eindrucksvollen Art erschafft, in dem man immer wieder Facetten seines eigenen Lebens entdecken kann.

Storylling Workshop

Dieser Workshop fokussiert sich darauf, wie man eine gute Story kreiert. Was sind grundlegende Strukturen für Geschichten? Was brauchen wir, um einen starken Anfang (eine sogenannte Plattform) zu schaffen? Wie machen wir unsere Charaktere sympathisch, so dass das Publikum mit ihnen mitfühlt und sich von ihnen in die Geschichte hineinziehen lässt? Was macht einen guten Mittelteil einer Geschichte sowie ein starkes Ende aus? Was braucht eine Story, um eine gesamte Show zu füllen und das Publikum zu berühren? Und wie kann man eine solche Geschichte kreieren, ohne in den Kopf zu kommen und stattdessen sicher zu stellen, dass wir immer noch im Moment und mit unserem Partner sind? Nadine Antler wird diese Fragen gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmern erforschen und Antworten aus ihren über 15 Jahren Improvisations- Erfahrung und aus aller Welt mitbringen.

Mut zur Ehrlichkeit

Seit unserem allerersten Impro-Training wurde es uns eingeschärft: SAG JA und lass deinen Partner gut aussehen! Was aber, wenn mein Gegenüber gerade die dümmste und uninspirierteste Idee aller Zeiten von sich gegeben hat? Was wenn ich der Geschichte nicht mehr folgen kann, aber zufällig die Hauptfigur darin bin? Was wenn die Aussage unserer Szene all meinen Überzeugungen zuwiderläuft oder ich mich gerade in Grund und Boden schäme?

Blindes Ja-Sagen ist für ein anspruchsvolles Impro-Theater schädlich. Wer seine eigene Wahrnehmung zugunsten der "Ja-und-Philosophie" zensiert, der wird wahrscheinlich über kurz oder lang seine Inspiration, seine Authenzität und seine Freude am Spielen verlieren. Ganz sicher aber sein Publikum, denn wo die Personen auf der Bühne die schmerzbefreitesten im Saal sind, leiden die Zuschauer oft. Wo aber verläuft die Grenze von sinnvollen Kompromissen und Impro, bei dem man seinen Partner einfach gut aussehen lässt? Und wie kann ich meine eigene Wahrnehmung der Situation produktiv nutzen?

In diesem Workshop werden wir uns mit unserer Wahrnehmung, mit Offensichtlichkeit und Ehrlichkeit uns selbst und den Mitspielern gegenüber beschäftigen. Wir entdecken, wie große Komik und glaubhafte Stories aus ehrlichen Reaktionen auf meine Mitspieler ganz einfach entstehen. Und ganz nebenbei bekommt unsere Arbeit durch diese kompromisslose Ehrlichkeit eine Authenzität, die eine große Faszination ausstrahlt.

Be in the moment, be with your partner

Improtheater ist deshalb so faszinierend, weil es vor den Augen der Zuschauer entsteht, weil die Spieler ihre Sicherheiten, ihre Ideen aufgeben, um gemeinsam aus dem Moment heraus etwas Frisches und Magisches zu erschaffen. Jedoch trainiert uns das tägliche Leben im gegenteiligen Verhalten: Sicherheiten zu erzeugen und uns daran festzuhalten. Haben wir eine "gute Idee", so tun wir alles, um diese spielen zu können, denken über mögliche zukünftige Entwicklungen nach, wie wir unsere Mitspieler dazu bringen mitzukommen, dabei verpassen wir, was in diesem Moment passiert, verlieren den Faden, den Kontakt zum Partner... die Geschichte stirbt... Und so enttäuschen wir oft unser Publikum, weil wir nicht genug Unsicherheit wagen, weil wir meinen, man würde den Unterschied nicht sehen... und nehmen langfristig in Kauf, dass die Faszination des Improtheaters verloren geht...

Die eigentlich große Kunst ist es also, mit der Unsicherheit leben zu lernen - ja sie lieben zu lernen, beim Partner und im Moment anstatt mit meinen eigenen Ideen beschäftigt zu sein. Ideen nicht intellektuell zu verfolgen, sondern auf unsere natürlichen Instinkte und unser handwerkliches Vorwissen zu vertrauen. Alles was wir haben, ist unser erlerntes Handwerk in genau diesem einen Moment. Wenn wir mehr wollen oder uns zu sehr bemühen, verlieren wir die Leichtigkeit und fallen zurück in unsere erprobten Strategien, zurück in unser doppeltes Netz, wo wir uns sicher fühlen, wo wir den Zuschauer - und ebenso uns selber - nicht überraschen können.

In diesem Kurs versuchen wir uns an dem Aufgeben unserer Sicherheitsnetze. Wir gehen Risiken ein, wir üben uns im Scheitern ... und dem Entdecken des Spaßes daran. Wir lernen und üben, unseren Intellekt abzuschalten, um unseren Impulsen Raum zu schaffen. Und wir werden entdecken, wie unterhaltsam, energetisch und einzigartig unsere Szenenarbeit wird, wie unsere Charaktere Faszination ausstrahlen und wie echte Komik entsteht.

Zwischen den Zeilen - Vom emotionalen Zuhören

Wenn wir Menschen auf der Straße beobachten, im Bus, in Wartezimmern, wissen wir oft intuitiv, wie ihr Umgang miteinander ist, ob Streit in der Luft liegt, größte Vertrautheit herrscht oder die vor uns Sitzenden gerade frisch verliebt sind. Dabei brauchen wir meist gar nicht zu verstehen, welche Worte ausgetauscht werden. Denn wir sind Meister darin, zwischen den Zeilen zu lesen.

Wie kommt es aber, dass sich diese Fähigkeit auf der Bühne oft verflüchtigt? Wir kreieren künstliche Situationen, verpassen wichtige körpersprachliche und stimmliche Signale und basteln oft intellektuell eine Geschichte zusammen, auf die wir uns mühsam einigen.

In diesem Workshop geht es darum, Techniken kennen zu lernen und zu erproben, um aus dem Kopf in die emotionale Beziehung zu kommen, vom Produzieren ins Reagieren, von der „guten Idee“ zur authentischen emotionalen Reaktion. Nadine Antler unterstützt euch dabei, das Ungesagte zu hören, bei euch selbst und bei eurem Partner zu sein und wahrhaftige Beziehungen auf der Bühne entstehen. Mit wahrhaftigem Zuhören und authentischem Re-Acting entfalten sich so mühelos die Szenen vor uns.

Stay inspired

Was inspiriert uns, auf die Bühne zu gehen? Wann verlieren wir unsere Inspiration und wie können wir sie zurückerlangen? Nadine Antler arbeitet mit den Teilnehmern ihres Workshops daran, inspiriert zu bleiben, Spaß auch in Stress-Situationen zu behalten und Frust zu vermeiden. Dabei greift sie auf die  Lebensthemen der Schauspieler zurück, untersucht den Umgang mit Druck und den Einfluss von Stress sowie fehlenden Verbindung zum Partner auf die eigene Inspiration. Thema ist dabei unter anderem, wir man mit uninspirierenden Angeboten des Partners umgehen kann und für die eigene Inspiration kämpfen kann, ohne zu blocken. 

Make Your Own Kind Of Music

Wenn man Improspieler fragt, warum sie auf die Bühne gehen, sind die Antworten oft ähnlich: Wir lieben das Miteinander, das Adrenalin, die Lust am Scheitern. Mit den Jahren hat sich unsere Technik verfeinert, wir verstehen unser Handwerk immer besser. Kurz: Es macht einfach Spaß dort oben auf der Bühne zu stehen! Doch ist das allein schon genug? Sollten wir, neben dem Vergnügen am Improvisieren, nicht auch etwas zu sagen haben? Und wenn ja, wie finden wir eine Möglichkeit dem Publikum unsere Sicht der Dinge mitzuteilen, ohne Phrasen zu dreschen oder den erhobenen Zeigefinger auszupacken?

Nadine Antler stellt folgende Frage in den Mittelpunkt: Was inspiriert mich auf die Bühne zu gehen? Karl Valentin sagte einmal: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Wirklich etwas zu sagen zu haben erfordert Mühe und Fleiß. In diesem Sinne machen wir uns auf die Suche. Was ist meine Botschaft? Wo spiegelt sie sich in der von mir gewählten Form wider? In diesem Workshop gehen die Teilnehmer ihrer eigenen Inspiration auf den Grund, um ihrer persönlichen Arbeit mehr Gewicht zu verleihen. Ganz Impro-untypische Recherche-Arbeiten nicht ausgeschlossen.

True Stories

When we share memories from our life with the audience then these stories can touch us in a way that made up stories can not or only rarely do. But the border between truth and lie, between reality and fiction is very vague. How much do we fill our memories with details that haven't actually been there? How do stories change while we tell them? And how well ist he audience able to find out who is lying, when someone is presenting them a touching and colorful story with the the highest commitment and great detail?

 

The show True Stories it is all about true stories and clever lying. The audience members themselves participate in a game show, score points for observing well and using their intuition for distinguishing the lie from the truth.
In this workshop you will learn to move within the structure of this show and to understand the philosophy behind it. We will work on how to create variety for the audience, how to direct your own memory on stage and how to do the same for a fictional story. How to take initiative as a performer without throwing off the direction of the scene, tools to keep it all together and to be personal without being private are more themes that are dealt with.

Impro für Kinder

Improvisation ist für Kinder nichts sonderlich Beeindruckendes, denn spielen sie doch den ganzen Tag über selbst - ungeprobt und ungeplant. Deshalb geht es beim Improvieren für Kinder vor allem darum, gute Geschichten zu erzählen. Schaffen wir das nicht, sind Kinder wohl das ehrlichste Publikum der Welt: „Das ist langweilig, Mama.“
Wenn wir aber erfolgreich sind und unsere Geschichte funktioniert, eröffnet sich durch die Improvisation die großartige Möglichkeit, die Kinder in das Spiel mit einzubeziehen, sie mitentscheiden und sogar auch mitspielen zu lassen. Doch wie weit können wir dabei gehen, ohne die Kontrolle über die Geschichte oder sogar die gesamte Show zu verlieren? Und wie bindet man die Kinder ein, ohne sie zu überfordern? Wie schafft man eine Atmosphäre, in der die Kinder teilhaben möchten? Und wie stattet man die Helden der Geschichte aus, dass die Kinder sich mit ihnen identifizieren können? Wie böse muss - und darf - der Bösewicht sein? Und braucht es ein Happy end? Diese und viele andere Fragen beantwortet Nadine Antler aus Würzburg an diesem Workshoptag.
Im Workshop werden mögliche Grundstrukturen für Kindershows erarbeitet und der Rahmen geschaffen, nicht nur das notwendige Basiswissen zur Improvisation mit Kindern mitzunehmen, sondern auch viele praktische Ideen spielerisch auszuprobieren und zu erforschen.

Intensive Workshop: Drei Dinge

Dieser Workshop ist eine Rückbesinnung auf drei grundlegende Fähigkeiten, bei denen man als Improspieler nie fertig ist: wirkliches Zuhören, körperliches Spiel und weniger zu tun. Egal wie fortgeschritten du in deinem Impro bist, in diesen drei Bereichen bist du nie fertig. Und es ist gleichzeitig eine Muckibude, in der es ums Machen, Machen, Machen geht… so dass nach diesem Workshop unsere Muskeln gestärkt, Ohren gespitzt und das Vertrauen erhöht sind.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

oder: Das Versprechen der Plattform.

Wie oft können wir uns an die ersten 20 Sekunden unserer Szene erinnern? Wie sehr ehren wir die Entscheidungen, die wir ersten Minute auf der Bühne getroffen haben? 
Tatsache ist, dass wir uns häufig ablenken lassen von vermeintlich besseren Ideen und wir es uns damit zum einen schwerer machen, gemeinsam eine Geschichte zu erzählen. Zum anderen geben wir aber auch dem Publikum zu verstehen, dass wir unsere eigenen Angebote, unsere Entscheidungen auf der Bühne nicht wirklich ernst nehmen.

 

Jeder Anfang birgt aber bereits ein Versprechen für die gesamte Szene. In den ersten 20 Sekunden sind bereits wichtige Impulse für Anfang, Mitte und Ende der Szene enthalten. Um unser Versprechen beim Publikum einlösen zu können, wird Nadine Antler mit zahlreichen Übungen die Achtsamkeit der Teilnehmer dafür erhöhen, wohin die Geschichte geht. Die Teilnehmer lernen,  starke Plattformen zu bauen und werden immer wieder daran erinnert, dass die erste Idee die beste ist!

Motion and Emotion

Bewegung und Emotion sind stark miteinander verbunden. Es ist unmöglich, Emotionen zu zeigen und nicht die eigene Körperlichkeit zu verändern - seien es die Muskeln, Gesten, Mimik oder auch die Distanz zu der anderen Person oder sogar der Rhythmus des Atmens. Wie können wir unsere Emotion ehrlich auf der Bühne zeigen anstelle so zu tun als ob? Wie glaubhaft ist unsere Emotion auf der Bühne? Wie veränderbar sind wir damit? Und was ist der Umfang unserer emotionalen Ausdruckskraft?
In diesem Workshop wird Nadine Antler Techniken zeigen, wie man durch Körperlichkeit in die Emotion finden kann. Du wirst Feedback zu deinem emotioanlen Ausdruck bekommen und einige deiner Schutzmechanismen aufgeben.

Don't forget to have fun

Wenn wir Formate und Strukturen kennen lernen, uns auf Charakterarbeit und Geschichten-Dramaturgie fokussieren, vergessen wir manchmal, neben all den Versuchen, es richtig oder besser zu machen, einfach auch Spaß zu haben. Dieser Workshop wird sich mit der Balance beschäftigen, zum einen gute Arbeit zu leisten, zum anderen aber den Spirit des Publikums und der Impsospieler zu schützen. Wir werden uns damit beschäftigen, spielerisch und leicht zu bleiben, ein bisschen den Mitspieler liebevoll zu fordern... und auch dann leicht zu bleiben, wenn die Szene mal nicht so gut läuft.

  • "Nadine fordert Ehrlichkeit in deiner Spielweise und pusht dich - auf gute Art und Weise - an deine Grenzen."

    - Lena Försch, Würzburg

  • "She´s a charming, friendly and honest human being and impro teacher, if you want to go dip into impro she´s a good option!"

    - Felipe Ortiz, Bogota, Colombia

  • "Nadine Antler ist ein Impro-Nerd. Sie kennt verschiedene Theorien und lässt sie nebeneinander stehen."

    - Torsten Voller, Hamburg